Als Künstlerin fühlst du dich wahrscheinlich oft unter Druck gesetzt: Auf der einen Seite möchtest du dich voll und ganz dem kreativen Schaffen hingeben – auf der anderen Seite bist du dazu gezwungen, dein eigenes Kunst-Business aufzubauen. Du bastelst an deiner eigenen Website, postest immer öfter etwas in den sozialen Netzwerken und hast vielleicht die Vision, von einem eigenen Atelier. Der Druck, in allen Bereichen zu funktionieren, führt häufig zu Überforderung, Frustration und raubt dir eine Menge Kraft und Nerven

Vorweg kann ich dir eins schon mal versichern – du bist nicht der/die Einzige dem/der es so geht. Als ich meine erste Website erstellt habe, habe ich nach Lust und Laune Landingpages und Blogartikel gebastelt. Und das, ohne mich zu informieren, wie man einen Text schreibt, der die Zielgruppe auch wirklich etwas angeht. Erst Monate und Jahre später habe ich gemerkt, wie sinnlos das eigentlich ist. Hätte mir doch damals schon jemand gezeigt, wie man mit viel weniger Zeit mehr aus seiner Website herausholt. Ich hätte mir unzählige Umwege erspart.

Naja gut, ich gebe zu, so dramatisch war es nicht – das Bloggen war für mich damals nur ein Hobby und hat mir durch fleißiges Social Media Marketing auch einige Kooperationen eingebracht. Meine Seite fungierte damals eher als Tagebuch, auf dem ich alles festhielt, was ich Tolles erlebte. Später, als ich dann in einer Agentur angestellt war, habe ich viele Unternehmensseiten mit-aufgebaut, betreut und mit Texten ausgestattet. Daher weiß ich, welche Kriterien eine Website erfüllen muss, um Interessent:innen zu überzeugen. Und eines kann ich dir versichern: Der Text spielt eine enorm wichtige Rolle. Design, Usability und Auffindbarkeit tragen natürlich auch ihren Teil dazu bei.

Mach deine Texte zur Hauptattraktion auf deiner Website

Immer wieder taucht die Behauptung auf „Die Leute lesen keine Texte mehr“ oder „Vlogger haben Blogger längst abgelöst“ – du liest gerade diesen Artikel, oder? Siehst du! Und tatsächlich gibt es außer dir auch noch andere Menschen, die des Lesens mächtig sind und es auch freiwillig machen. 😉 Ich würde daher nicht sagen, dass man NUR mit einem Blog oder NUR mit einem Vlog bzw. YouTube-Kanal erfolgreich sein kann. Ich finde eine gute Mischung aus beidem perfekt. Klar sieht man sich zwischendurch auch mal gerne ein Video an. Und manche Infos kann man durch visuelle Hilfsmittel besser auf den Punkt bringen.

Fakt ist aber jedenfalls: Zu jeder guten Website gehören hochwertige Inhalte und damit spannende Texte, ansprechende Bilder und interessante Videos. Wenn du ernsthaft das Ziel verfolgst, Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen, solltest du dir allenfalls Gedanken über deine Schreibe machen. UND hier kommt schon mein erster zwingender Besserschreib-Tipp für dich (am besten du schreibst ihn dir FETT auf deine Pinnwand):

1. Schreibe für deine Leser:innen!

Ok stimmt – das klingt ziemlich banal – und doch stolpere ich viel zu oft über Seiten, die mit sehr wenig Personality und SEHR VIEL Marketing-Bla-Bla ihre Leser:innen vergraulen und ihre Absprungraten in Wolkenkratzer-Höhe treiben.

In meinem Blogartikel zum Thema Nischenfindung habe ich bereits erläutert, warum es für ein erfolgreiches Künstler-Business so wichtig ist, sich zu positionieren. Auch wenn deine Kunst in der Vergangenheit sowohl von Studenten als auch von jungen Müttern und Renter:innen gekauft wurde (das Argument taucht immer wieder auf), so gibt es doch eine Gruppe von Menschen, die deine Bilder mehr anspricht als andere. Hier lohnt es sich, die Kund:innen mit Fragen zu löchern, bis zum tiefsten Punkt runter zu graben und durch Interaktion mit Kund:innen herauszufinden, welche Personen sich von deiner Kunst besonders angesprochen fühlen und warum. Am Ende meines E-Books findest du ein Worksheet mit Fragen zur Zielgruppenfindung.

Im Idealfall kennst du die Zielgruppe schon, bevor du deine Website erstellst. Wenn deine Seite schon steht, ist das auch nicht schlimm. Jedes Unternehmen entwickelt sich weiter und Inhalte ändern sich – das ist ganz natürlich und gut so. Eine bereits bestehende Seite kann schließlich jederzeit erweitert, ergänzt oder umgeschrieben werden. Was du vermeiden solltest, ist eine neue Seite zum gleichen Thema anzulegen. Damit stiftest du nur Verwirrung. Jede Suchintention sollte nur EINE EINZIGE Seite auf deiner Website haben.

Wenn du weißt, wer zu deiner Zielgruppe gehört, fällt es dir um Galaxien leichter, deine Inhalte anzupassen, die richtigen Themen auszuwählen und die Sprache anzupassen. Finde heraus, welche Wörter bei deiner Zielgruppe Kult sind. In Facebook-Gruppen und diversen Foren wirst du wiederkehrende Wörter schnell identifizieren.

2. Produziere Unique-Content und schreibe Texte, die so einzigartig sind, wie DU!

Wenn du mit deiner Website noch ganz am Anfang stehst, ist es manchmal schwierig, den ersten Schritt zu wagen. Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, was andere Leute denken könnten. Du möchtest dir ein Business aufbauen und dafür ist es nötig, online sichtbar zu werden. Mach kleine Schritte und setz dich nicht unnötig unter Druck. Fang mit einem Facebook-Posting an und steigere dich immer weiter.

Sei beim Schreiben authentisch. Nutze deine eigene Stimme – denn sie ist einzigartig! Bring Persönlichkeit in deine Texte, indem du deine Leser:innen in deine Gefühls- und Erfahrungswelt eintauchen lässt. Male mit Wörtern, indem du Situationen beschreibst oder Metaphern verwendest. Ersetze nichtssagende Adjektive durch übertriebene, humorvolle Vergleiche, damit ein Bild im Kopf der Leser:innen entsteht.

Beispiele:

  • gemütliche Wohnung – Oase der Entspannung
  • Bild, das Gute-Laune macht – Bild, das dir einen Regenschauer bunter Farben und Glücksgefühlen beschert
  • schönes Kunstwerk – handgefertigtes Meisterstück
  • viel Arbeit – eine LKW-Ladung neuer Aufträge
  • Hast du wenig Geld zur Verfügung? Ist deine Geldbörse so leer, wie die eines arbeitslosen Langzeit-Studenten?
  • Bist du unmotiviert? – Fühlst du dich so schwer und träge als wärst du Vincent Van Gogh auf seinem berühmten Selbstbildnis?

Schreibe EINFACHE Sätze und vermeide KOMPLIZIERTE Begriffe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt wiederhole, aber das kann gar nicht oft genug gesagt werden. Deine Leser scannen einen Text und ziehen sich die wichtigsten Informationen raus. Damit das möglich ist, muss der Text übersichtlich gestaltet und simpel geschrieben sein.

Und noch ein zusätzlicher Tipp zum Schluss: Share your Knowledge! Teile dein Wissen mit deinen Leser:innen. Sie werden es dir mit Treue und Vertrauen zu dir und deinen Produkten danken.

3. Mit Strategie ans Ziel: Verwende eine Textformel

Wie sollte der Website-Text aufgebaut sein, um deine Kund:innen zu begeistern? In deinem Text möchtest du eine bestimmte Zielgruppe ansprechen und das schaffst du nur, indem du mit Struktur und einer Strategie für erfolgreiches Texten vorgehst. Mein dritter Tipp für Webtexte, die überzeugen, ist daher die Verwendung einer Textformel.

Jeder von uns kennt das Problem: Wir möchten einen Text verfassen – bei uns Redakteuren soll es möglichst schnell gehen – da bleibt nicht die Zeit stundenlang zu Recherchieren oder zu überlegen, was ein intelligenter Einstieg sein könnte. Da ist AIDA perfekt, um eine anfängliche Blockade zu überwinden und in Schwung zu kommen.

Schon mal was vom AIDA-Prinzip gehört?

Aida ist bestimmt die bekannteste Textformel im Marketing. Ich finde sie super und verwende sie selbst gerne – für Landingpages, Blogartikel und sogar für Social Media Postings. Bestimmt hast du schon mal etwas von der Customer Journey gehört – bei AIDA ist es ähnlich.

AIDA beschreibt unterschiedliche Phasen, die dein Kunde durchläuft:

ATTENTION – gewinne die Aufmerksamkeit deiner Kund:innen

INTEREST – wecke Interesse an deinem Produkt

DESIRE – rufe das Verlangen hervor, dein Produkt haben zu wollen

ACTION – verführe den Kunden dazu, das Produkt haben zu wollen

Aida hat nichts mit Manipulation zu tun, sondern vermittelt eine Marke bzw. ein Produkt so, dass der Kunden den Wert erkennt.

Der große Vorteil: ein Gerüst, das dir das Schreiben erheblich erleichtert.

Das Ergebnis: ein ehrlicher und vor allem überzeugender Marketing-Text.

So wird AIDA in der Praxis angewandt:

Die Aida-Formel ist wie eine praktische Anleitung, mit der man sich nach und nach den Text erarbeitet.

Der Einstieg: Die Überschrift, der Betreff oder der erste Satz – der Einstieg MUSS sitzen und damit meine ich, er muss den/die Leser:in in seinen Bann ziehen!! Der Anfang eines Textes entscheidet darüber, ob deine E-Mail gelesen oder sofort ins Nirwana katapultiert wird. Auch wenn dein Text schon fertig ist, nimm dir Zeit und überlege dir eine zündende Überschrift. Anregungen dazu, wie man eine Überschrift gestaltet, findest du in diesem Artikel.

Mithilfe von AIDA hat man nicht mehr den riesengroßen Brocken vor sich, sondern überlegt sich erst einmal folgendes: „Wie wecke ich die Neugier meiner Kunden?“ Hier bieten sich verschiedene Möglichkeiten:

  • wir versprechen einen Nutzen
  • bringen Menschen zum Lachen
  • überraschen
  • provozieren

Deine Headline hat für Aufmerksamkeit gesorgt – super! Dann kannst du schon zum nächsten Punkt übergehen und dich fragen, wie du Interesse weckst. Greife das Versprechen oder die Behauptung der Überschrift auf und rolle den Ball vorsichtig in Richtung Ziellinie. Die Kunst besteht darin, das Interesse Schritt für Schritt aufzubauen, um eine Verbindung zum User herzustellen. In dieser Phase beschreibst du, warum es sich für die Zielgruppe lohnt, den Text zu lesen.

Vereinfacht gesagt, beschreibst du ein Problem, von dem du weißt, dass es deine Leser:innen betrifft. Du könntest auch auf einen Wunsch eingehen, den diese Personen im Speziellen haben. Eine weitere Möglichkeit ist Storytelling. Erzähle eine Geschichte, in der sich die Leser:innen wiederfinden. Beim Storytelling gibt es für gewöhnlich einen Helden der vor einem scheinbar unlösbaren Problem steht usw. – den Rest kannst du dir denken. Besonders beim Newsletter sorgt eine Geschichte für einen sympathischen, lockeren Einstieg.

Auf emotionaler Ebene hast du deine Leser:innen bereits voll erwischt. Sie haben sich in deinem Text wiedererkannt und wissen, dass sie das angesprochene Problem direkt betrifft. Gespannt lesen sie weiter. Als Nächstes geht es darum, Verlangen zu erzeugen. Jetzt braucht es stichhaltige Gründe, um auch den Verstand mit ins Boot zu holen. Kaufentscheidungen werden zwar häufig anhand von Gefühlen getroffen, doch es gibt auch Menschen, die nur mit rationalen Argumenten zu überzeugen sind. Jetzt ist es Zeit, die Fakten auf den Tisch zu legen und zu erklären, welchen Vorteil sie mit sich bringen. Das anfängliche Interesse wird zu der Überzeugung gewandelt, dass das Produkt einen großen Mehrwert oder eine Verbesserung darstellt. Wie stellst du den Nutzen eines Produktes unter Beweis?

Beispiele für handfeste Belege, die überzeugen: Zahlen, Daten, Fakten

  • Statistiken – jeder Zweite hat mit diesem Problem zu kämpfen
  • Listen: Alle Vorteile auf einen Blick
  • Testimonials (User denen das Produkt bereits geholfen hat)
  • Zahlen – so viele zufriedene Kund:innen

Zum Schluss: Lass deine Leser:innen jetzt nicht im Regen stehen. Sie sind überzeugt und motiviert, den nächsten Schritt zu machen. Nutze diese Energie. Du kannst jetzt ohne schlechtes Gewissen zur Handlung auffordern. Natürlich sollte das elegant und nicht in einem „kauf oder stirb“-Ton geschehen. Gehe noch einmal kurz darauf ein, was sich für deine Leser:innen durch den Kauf des Produktes ändern würde. Am Schluss folgt der Call to Action Button. Überlege dir auch hierfür einen passenden Button-Text, der zum vorherigen Textteil passt.

Vermeide kommerzielle Buttontexte:

  • Hier klicken
  • Jetzt abonnieren
  • Sofort zuschlagen

4. Mache deine Zielgruppe zu deinen allerbesten Freunden

Um mit deinen Texten zu begeistern, muss es dir gelingen, eine Connection zur Leserschaft herzustellen. Wie schaffst du das? Kurze Zwischenfrage: Was macht dir mehr Spaß – ein intelligentes Kulturmagazin zu lesen oder ein trockenes Sachbuch zu wälzen? Du hast es geahnt – das war eine rhetorische Frage. 😀 Menschen lassen sich nicht gerne belehren. Dein Text sollte also keinesfalls oberlehrerhaft, oder gar von oben herab klingen. Vermeide abgedroschene Werbefloskeln – einen billigen Werbetext kopieren und ein wenig abändern kann jeder, dazu muss man nicht Publizistik oder Journalismus studiert haben. Schreib mit deinen eigenen Worten – das kommt allemal besser an, als irgendein pseudo-intelligentes Fachdeutsch.

Mach beim Texten nicht den Fehler zu unterwürfig zu klingen. Der/die Kund:in ist nicht Prinz Eisenherz oder die Prinzessin auf der Erbse. Ihr seid ebenbürtige Partner, die sich wertschätzend begegnen. Schreib die Texte für deine Website so, als würdest du einem guten Freund etwas erzählen. Sprich Kund:innen direkt an, lass persönliche Gedanken und eigene Meinung auf natürliche Art und Weise in den Text einfließen, ohne dich aufzudrängen. 

Beachte diese Kriterien beim Verfassen von Homepage-Texten:

  • eigener Schreibstil 
  • aktive Schreibweise 
  • kurze Sätze und verständliche Sprache
  • Fremdwörter nur wenn es sein muss – mit Erklärung

5. Booste deine Auffindbarkeit durch die Verwendung passender Keywords

Sobald du ein spannendes Thema für deinen Webseiten Text gefunden hast, solltest du eine Keywordrecherche machen. Vielleicht läuten bei dir jetzt schon wieder alle Alarmglocken, weil du denkst, dass SEO-Texte eh nur für die Suchmaschine geschrieben sind und nicht für die Leser:innen. Das stimmt so nicht. Wie SEO-optimierete Texte aufgebaut sind, habe ich bereits in meinem Artikel „Kunden gewinnen mit SEO“ erklärt. Die Grundaussage davon ist: SEO-Texte sind nicht einfach nur mit Keywords vollgestopft und sowieso trocken und fad, sondern müssen noch viel mehr Qualitätskriterien erfüllen, damit Google sie als relevant einstuft. Prinzipiell kann das Schreiben von SEO-Texten aber jeder lernen.

Content und SEO - Internationale Kunst

Egal, welchen Webseiten Text ich schreibe, die Keywordrecherche mache ich IMMER – schließlich muss ich die User ja erst auf meine Seite bringen, bevor ich sie mit meinen Textkünsten begeistern kann. Und das gelingt am besten über Google bzw. indem ich ihre Suchintention bestmöglich beantworte. Social Media ist auch eine Möglichkeit, User auf meine Seite zu locken, die ich zusätzlich nutze. Die Suchmaschinenoptimierung bringt mir allerdings auf lange Frist gesehen mehr Seitenbesucher:innen. Der nächste Schritt ist dann also herauszufinden, was überhaupt gesucht wird, und bei welchen Keywords ich eine Chance habe, ein gutes Ranking zu erzielen. Wie dir das gelingt, erfährst du in meinem SEO-Kurs für Künstler:innen.

Zur Erinnerung: Die Kriterien, die einen gut leserlichen Text (für Suchmaschinen) charakterisieren:

  • Verwendung unterschiedlicher Content-Elemente (Aufzählungen, Tabellen, Bilder, Grafiken, Statistiken, Zitate, Videos) Alle Content-Elemente, die einen User länger auf der Seite halten, wertet Google als positives Signal.
  • EINE Überschrift (H1) und mehrere Zwischenüberschriften (H2, H3…)
  • Kurze Textabsätze
  • Fett-Markierungen aussagekräftiger Passagen im Text
  • Interne und ausgehende Links
  • Die optimale SEO-Text-Länge gibt es zwar nicht, versuche jedeoch „Thin Content“ zu vermeiden – das sind Seiten mit weniger als 400 Wörtern Text

ZUSATZTIPP: Gratis-Tools zur Keywordrecherche

Content 2 Go: Texte schreiben lassen

Für den Aufbau deiner Marke ist Glaubwürdigkeit und Athentizität äußerst wichtig. Im Idealfall erstellst du deine Online-Texte selbst – vorausgesetzt du kannst die Zeit und Energie dafür aufbringen, die genannten Punkte zu vertiefen und dich intensiv mit den Themen Content Marketing, SEO und Social Media zu beschäftigen. Sollte das bei dir definitiv nicht der Fall sein, weil du einfach keine Zeit oder keine Lust dafür hast, besteht natürlich die Möglichkeit maßgeschneiderte Wesite Texte zu bestellen.

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