Was vor fast genau 60 Jahren mit bunter Bildsprache und lustigen Strichmännchen begann, hat mittlerweile Kultstatus in der Gesellschaft: Art made by Keith Haring. Seine Sujets wurden derartig häufig auf Designerstücken und Kaffeetassen abgebildet wie bei keinem anderen Maler. Die Albertina nimmt den Geburtstag des vor 30 Jahren verstorbenen Künstlers zum Anlass, seine Werke in voller Pracht zu zeigen.

Auch wenn man auf den ersten Blick fröhliche Pop-Art hinter den knalligen Bildern vermuten mag – so haben sie doch einen konträren Hintergrund. Kurator Dieter Buchhart räumt auf mit Vorurteilen und schafft einen neuen Zugang zur Kunst Harings. Die eigentliche Intention des Künstlers, Kritik an bestimmten Entwicklungen der Gesellschaft kund zu tun, wird dabei in den Vordergrund gestellt.

Themen, die Haring beschäftigen bzw. Gefahren vor denen er warnte:

  • Atomkrieg
  • Zerstörung der Umwelt
  • Aids
  • Schneller technischer Fortschritt
Keith Haring Ohne Titel, 1981 Vinylfarbe auf Vinylplane Museum der Moderne, Salzburg. Dauerleihgabe aus Privatbesitz © The Keith Haring Foundation
Keith Haring Ohne Titel, 1980 Sprühemail, Tinte und Acryl auf Plakatkarton © The Keith Haring Foundation
Keith Haring Ohne Titel (Selbstportrait), 1985 Acryl auf Leinwand Udo und Annette Brandhorst Sammlung, München © The Keith Haring Foundation

Street Art: Alles begann auf den Straßen New Yorks

Um schnell bekannt zu werden und seine Botschaft zu verbreiten ging Haring auf die Straßen New Yorks und bemalte und besprühte Reklametafeln in der U-Bahn. Aus den Icons entstand quasi ein Alphabet, das die Menschen, unabhängig von Sprache und Herkunft, lesen konnten. Eine seiner überdimensionalen Malereien schmückt heute noch einen Teil der Berliner Mauer.

Später malte Haring Werke auf Leinwand und verkaufte sie in einem Pop Shop in Soho. Er erhielt bereits zu Lebzeiten große Anerkennung für seine Malerei. Mit 31 Jahren erlag der Künstler den Beschwerden seiner Krankheit. Seine Message aber wird noch lange weiterleben.

Keith Haring Ohne Titel, 1982 Gebranntes Email auf Stahl Courtesy Larry Warsh © The Keith Haring Foundation
Gottfried Helnwein Keith Haring (aus der Serie Faces), 1989/2014 S/W-Barytabzug auf Alu-Dibond Albertina, Wien © Gottfried Helnwein

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